Beibars

[569] Beibars, ägyptische Sultane: 1) B. I. schwang sich aus dem Sklavenstand zum Mameluckenemir empor, tötete 1250 den Ayubiden Turanschah, ermordete 1260 den Mameluckensultan Kotuz und begründete damit die ägyptisch-syrische Dynastie der Bachriten (s. d.). Er gewährte klug dem 1258 gestürzten Abbasidenkalifate Zuflucht und Fortdauer in Ägypten (Scheinkalifen 1261–1517), nahm 1268 Antiochia weg und eroberte 1270 das Königreich Jerusalem, hielt die Assassinen in Zaum, die Mongolen in Schach, unterwarf Nubien und gebot in Mekka, förderte auch Gewerbe und Handel; er starb 1277. – 2) B. II., zwölfter Sultan der bachritischen Mamelucken, ein geborner Tscherkesse, gest. 1310. Ursprünglich Sklave des Sultans Kalaun, stieg er als Emir »Roku ed-din« unter Khalil (1290–93) und seinem Bruder Mohammed Nasir zu den höchsten Reichswürden empor, ward von den Mamelucken 1309 gezwungen, das Sultanat[569] zu übernehmen, regierte jedoch nur 11 Monate; von seinen Truppen verlassen, fiel er in die Hände Mohammed Nasirs, der ihn erdrosseln ließ.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 569-570.
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