Biarritz

[813] Biarritz, berühmtes Seebad im franz. Depart. Niederpyrenäen, 8 km südwestlich von Bayonne, mit dieser Stadt durch die Südbahn und eine Lokalbahn verbunden, an der felsigen Küste des Meerbusens von Vizcaya malerisch gelegen, hat einen vom Vorgebirge Atalaye (mit Turmruine) und von Felsenklippen umschlossenen Fischerhafen, einen davor gelegenen Nothafen, Badeetablissements an der nördlich und südlich vom Hafen gelegenen Küste, eine neue Kirche im romanischen Stil, zahlreiche Villen der Bewohner von Bayonne, zwei Kasinos (eins die ehemalige Villa der Kaiserin Eugenie, 1886 abgebrannt) mit Park, einen 47 m hohen Leuchtturm auf dem nördlichen Vorgebirge St.-Martin, ein Aquarium, einen Austernpark und (1901) 11,495 Einw. B. ist besonders durch Napoleon III. in Aufnahme gekommen, der mit seiner Familie fast alljährlich das dortige Seebad gebrauchte (1862 und 1865 Zusammenkunft mit Bismarck), und ist seitdem von der französischen Aristokratie wie von Engländern und Spaniern stark besucht. Die jährliche Frequenz beläuft sich auf 10,000 Badegäste (die Bewohner von Bayonne nicht eingerechnet). Die Saison dauert vom Juli bis September; doch ist B. wegen seines milden Klimas auch besuchte Winterstation. Vgl. Lobit, B., ses resources hygieniques et thérapeutiques (1900); Legrand, De l'influence du climat marin de B., etc. (1901).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 813.
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