Bottnischer Meerbusen

[272] Bottnischer Meerbusen (finnisch Tohjanlahti), der nördlichste Teil der Ostsee, der sich in der Richtung von SSW. nach NNO. zwischen Schweden im W. und Finnland im O. erstreckt, 668 km lang und 150–240 km breit ist und meist nur eine Tiefe von 50–100 m hat; doch sind Tiefen bis zu 270 m gefunden (s. Karte »Schweden etc.«). Der südliche Teil desselben heißt Botten-Hafvet, der nördliche Botten-Viken; beide sind durch die Quarkenstraße, den schmälsten Teil des Meerbusens, getrennt. An seinem Eingang liegt die Gruppe der Ålandsinseln; auch im Innern wie an den Gestaden ist er mit einer großen Anzahl von Inseln, Klippen (Schären) und Sandbänken bedeckt, daher die Schiffahrt in demselben ohne Lotsen fast unmöglich. Sowohl auf finnischer als auf schwedischer Seite ist durch Messungen, die bis in die Mitte des 18. Jahrh. zurückreichen, eine Hebung der Küsten konstatiert worden. Sie ist bei Sundsvall (621/2° nördl. Br.) auf 1,36 m für das Jahrhundert berechnet worden und nimmt südwärts allmählich ab; an der finnischen Küste hat man von 1755–1885 eine Hebung von 1,93 m beobachtet. Alle nordschwedischen und finnischen Gewässer münden in diesen Meerbusen, dessen Wasser daher auch einen geringen Salzgehalt besi tzt und leicht zufriert, so daß im Winter der Warentransport mit Schlitten sich quer über die Quarkenstraße und die Ålandsinseln bewegt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 272.
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