Breccien

[365] Breccien (ital., spr. brettschen, »Trümmer«), verkittete Gesteine, die sich durch die eckige, scharfkantige Beschaffenheit der verbundenen Gesteinsbruchstücke von den Konglomeraten (s.d.) unterscheiden, sonst aber wie jene nach der Beschaffenheit der verkitteten Stücke (ob monogen als Kalkstein-, Kiesel-, Basalt-, Trachyt-, Porphyrbreccie etc., oder polygen) und nach der Natur des Bindemittels, ob kalkig, tonig oder kieselig, voneinander unterschieden werden. In einzelnen Fällen ist das Bindemittel eruptiver Entstehung, so besonders auf Spalten, in denen das empordringende Eruptivmaterial Fragmente der Nebengesteine des Eruptionskanals verkittete (Reibungbreccien). Bei Politurfähigkeit von Bindemittel und Bruchstücken liefern die B. oft herrliches Material für architektonische Zwecke oder Steinschleiferarbeiten; zu den schönsten gehören die polygene »Breccia verde d'Egitto« mit grüner dioritischer Grundmasse und die monogene Kalkbreccie (Breccienmarmor, Brecciato) von Serravezza und Stazzema bei Carrara und aus den Pyrenäen (s. Marmor). Ausgezeichnete Kieselbreccien aus Nertschinsk verarbeiten die kolywanischen Steinschleifereien im Altai. S. Tafel »Mineralien«, Fig. 20.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 365.
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