[574] Bugonīa (griech., »Stiererzeugung«), die angebliche Entstehung der Honigbiene aus faulendem Ochsenfleisch, wie sie griechische und römische Schriftsteller so oft, besonders Vergil und Ovid, geschildert haben. Die weite Verbreitung des erst durch Swammerdamm und Redi erschütterten Glaubens knüpft an bestimmte Naturerscheinungen an und ist aus falscher Beobachtung entstanden, aber der Zusammenhang wurde erst durch Réaumur und namentlich durch Osten-Sacken (»On the oxen-born bees of the Ancients [Bugonia]«, Heidelb. 1894, Nachtrag 1895) aufgeklärt, die darauf hinwiesen, daß die Larven gewisser bienen- und wespenähnlicher Fliegen (z. B. der Schlammfliege, Eristalis tenax) in faulenden Substanzen leben. Ähnlich erklärt sich der nebenherlaufende Glaube, daß aus faulendem Pferdefleisch Wespen und Hornissen und aus dem Fleisch noch andrer Vierfüßer andre Insekten entstünden.