Déjeuner

[595] Déjeuner (franz., spr. schönē), die erste nach dem Wortlaut auf nüchternen Magen genommene Mahlzeit des Tages, das Frühstück, besteht in Deutschland in der Regel aus Kaffee, Kakao oder Tee mit Weißbrot oder Kuchen, in Frankreich aus schwarzem Kaffee oder Schokolade, in England aus Tee mit Eiern und Fleisch. In Frankreich nennt man jedoch gewöhnlich D. (d. à la fourchette, Gabelfrühstück) die gegen 12 oder 1 Uhr genossene Hauptmahlzeit, die aus einer oder mehreren warmen und kalten Speisen besteht und sich vom Mittagsessen, dem Diner, durch Zahl, Auswahl und Auftragen der Gerichte, z. B. Fehlen der Suppe, des Tischtuchs etc., unterscheidet. Geschäftsleute dejeunieren in der Regel im Restaurant, da die Arbeits- und Geschäftszeit durch eine eigentliche Frühstückspause nicht unterbrochen wird. D. dînatoire (richtiger D. – dîner), ein größeres, feines Frühstück an Stelle eines Mittagsmahls, das die Franzosen später einnehmen. D. dansant, ein Frühstück, an das sich Tanz anschließt. Dejeunieren, frühstücken. – Le Déjeuner war auch Name eines Schriftstellervereins unter dem ersten Kaiserreich.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 595.
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