Falaise

[285] Falaise (spr. -lǟs'), Arrondissementshauptstadt im franz. Depart. Calvados, in malerischer Lage, 65 m ü. M., an der von Steilufern (s. Falaisen) eingeschlossenen Ante (Zufluß der Dives) und an der Westbahn, hat 5 Kirchen (darunter die gotische Trinitäts- und die romanische St. Gervasiuskirche), Reste eines Schlosses und alter Befestigungen, ein Stadthaus, ein Reiterstandbild Wilhelms des Eroberers und (1901) 7457 Einw., die Baumwollspinnerei und-Weberei, Wirkerei, Färberei und Glockengießerei sowie Handel mit Pferden und Schlachtvieh betreiben. In der Vorstadt Guibray wird im August ein starkbesuchter Markt abgehalten. Die Stadt ist Sitz eines Tribunals und eines Handelsgerichts, hat ein College, eine Bibliothek und eine Gewerbekammer. – F. ist wahrscheinlich[285] eine Gründung der Norm annen, deren erste Herzoge öfters hier residierten. Noch steht daselbst ein Turm des Schlosses, wo Wilhelm der Eroberer 1027 geboren ward, zu dessen Andenken auf der Place de la Trinité eine bronzene Reiterstatue errichtet ist. Im französisch-englischen Kriege behaupteten die Engländer sich hier bis 1450. Vgl. Meriel, Histoire de F. (Falaise 1890); Dodd, F. the town of the Conqueror (Boston 1900).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 6. Leipzig 1906, S. 285-286.
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