[457] Ferrol, El, Bezirkshauptstadt in der span. Provinz La Coruña, einer der drei Hauptkriegshäfen Spaniens, am nördlichen Ufer der gleichnamigen Bai des Atlantischen Meeres gelegen, ist im neuern Teile regelmäßig gebaut und von starken Festungswerken umgeben. Die Zufahrt zur Bai von F. bildet ein 6 km langer, schmaler, durch zwei Forts (San Felipe und Palma) geschützter Kanal. Der Hafen selbst ist ein regelmäsißes Viereck und steht mit einem großen Seearsenal mit Docks, Werften, Magazinen und Werkstätten in Verbindung, die 2000 Arbeiter beschäftigen und sich teilweise auch in dem westlich gegenüberliegenden Dorf La Graña befinden. F. hat eine moderne Pfarrkirche, eine Marineakademie, ein Theater, eine Bibliothek, ein Militärspital und (1900) 25,281 Einw., die Fischerei, Gerberei, Weberei und lebhaften Küstenhandel (1900 Einfuhr 10,4 Mill., Ausfuhr 3,4 Mill. Pesetas) betreiben. F. ist Sitz eines General kapitanats der Marine und mehrerer Konsuln, darunter eines deutschen. Bei F., das bis 1752 ein elendes Fischerdorf war, mußte sich 4. Nov. 1805 der französische Konteradmiral Du Manoir le Pelley nach der Schlacht bei Trafalgar mit vier Linienschiffen dem englischen Admiral Rich. Strachan ergeben. Am 27. Jan. 1809 bemächtigten sich die Franzosen der Stadt, mußten sie aber schon 22. Juni d. J. den Briten einräumen.