Gälisch

[271] Gälisch (Gadhelisch, Goidelisch), ein Sprachzweig des Keltischen, umfaßt die Dialekte Irlands, des schottischen Hochlandes und der Insel Man (s. Keltische Sprachen); gewöhnlich im engern Sinn ist G. das Hochschottische oder Erse, dessen älteste Aufzeichnungen das »Book of Deir« aus dem 9. Jahrh. (hrsg. von Stokes u. d. T.: »Goidelica«, 2. Ausg., Lond. 1872) enthält. In ihm sind auch die Lieder Ossians (s.d.) abgefaßt. Zahlreiche ältere Dichtungen der Gälen wurden im 16. Jahrh. von I. Macgregor, Dekan von Lismore, gesammelt und in englischer Orthographie ausgezeichnet (in Auswahl hrsg. von Skene in »The book of the dean of Lismore«, Edinburg 1862). Eine Sammlung gälischer Sprichwörter enthält Nicholsons »Collection of Gaelic proverbs« (Edinb. 1881); Sammlungen gälischer Märchen und Sagen veröffentlichte CampbellPopular tales ot the West-Highlands«, das. 1860–62, 4 Bde., und »Leabhar na Feinne«, Lond. 1872); R. Donn gab »Songs and poems in the Gaelic language« (das. 1898) heraus. Die beste Grammatik des Gälischen ist die von Stewart (2. Aufl., Edinb. 1812); Elementargrammatiken von Munro (7. Aufl. 1902), Gillies (1396); Wörterbücher lieferten Armstrong (das. 1825, 2 Bde.), die Highland Society (Edinb. 1828, 2 Bde.), Macleod und Dewar (Lond. 1845, 2 Bde.; neue Ausg. 1853), Mae Alpine (7. Aufl., Edinb. 1877) und Macbain (»Etymologic dictionary«, 1896); ein »Handbuch der mittelgälischen Sprache« Ebrard (Wien 1870). Eine der Erforschung der gälischen Sprache und Literatur gewidmete Zeitschrift ist Camerons »The Scottish Celtic Review« (Glasgow, seit 1881). Vgl. Macneill, The literature of the Highlanders, a history of Gaelic literature (neue Ausg., Lond. 1898).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 7. Leipzig 1907, S. 271.
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