Geistinger

[503] Geistinger, Marie, Schauspielerin, geb. 26. Juli 1836 in Graz, gest. 29. Sept. 1903 in Klagenfurt, gehörte seit 1844 dem Theater an und machte sich bald als vorzügliche Gesangssoubrette bekannt. Als solche trat sie seit 1852 in Wien, Berlin, Hamburg und Riga als engagiertes Mitglied und gelegentlich vieler Gastspiele mit großem Erfolg auf, bis sie sich 1865 in Wien am Strampfer-Theater, das sie von 1869–75 mit Steiner leitete, der Operette zuwandte und in diesem neuen Fach bald als »Königin aller Operettensängerinnen« gefeiert wurde. Ihrer Schönen Helena und Großherzogin von Gerolstein verdankt sie ihren Ruhm, der sie jedoch nicht hinderte, sich nachher auf einige Zeit dem rezitierenden Drama zuzuwenden und auf zahlreichen Gastspieltouren ihre Begabung für dieses Fach zu beweisen. Ihre Hauptrollen waren die Kameliendame, Elisabeth, Pompadour und Adrienne Lecouvreur. Von 1877–80 Mitglied des Leipziger Stadttheaters, unternahm sie Ende 1880 eine Gastspielreise nach Amerika, die ihr große Erfolge brachte, und trat auch nach ihrer Rückkehr nach Deutschland nur in Gastspielen auf, bis sie sich 1889 von der Bühne zurückzog. Jedoch unternahm sie 1899 noch eine zweite Gastspielreise nach Amerika.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 7. Leipzig 1907, S. 503.
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