Giunta

[873] Giunta (spr. dschúunta, Giunti, span. Junti, Junta oder Juncta, auch Zonta genannt), Buchdruckerfamilie aus Florenz, wo sie schon im 14. Jahrh. vorkommt. Luca Antonio G., der in Florenz den Buchhandel betrieben, ging 1480 nach Venedig und errichtete dort 1503 eine eigne Druckerei, die 1537 nach des Gründers Tod unter der Firma Haeredes L. A. de G. an seinen Sohn Tommaso G. überging und 1657 ihren letzten Druck lieferte. Da sie lediglich zum Zweck des Erwerbs betrieben wurde, so stehen ihre Arbeiten hinter denen der Manucci weit zurück. Ihr einziger bedeutender Druck ist die Ausgabe des Cicero von Victorius (1534). Filippo G., des Luca Antonio Bruder, begründete in Florenz eine Druckerei, aus der als erster Druck »Zenobii proverbia« (1497) mit der Schrift des 1488 erschienenen Florentiner Homer hervorgingen. Nach Filippos Tode (1517) setzten dessen Söhne, Benedetto und Bernardo G. (gest. im Oktober 1551), und dann deren Erben die Offizin bis 1623 fort. Die Produkte dieser letztern flehen hinsichtlich der Lettern und des Papiers denen der Manucci wenig nach und werden als Giuntinen oder Juntinen von den Bibliophilen geschätzt. Auch lieferten sie mehrere schöne Pergamentdrucke. Geringere Erzeugnisse gingen aus der durch Jacopo de' G. aus Florenz 1520 gegründeten Lyoner Offizin (bis 1592) hervor. Andre Glieder der Familie druckten in Burgos, Salamanca, Madrid. Vgl. Bandinius, De Florentina Juntarum typographia (Lucca 1791); Renouard, Notice sur la famille des Junte, et liste sommaire de leurs éditions jusqu'en 1550 (Anhang zu dessen »Annales del'imprimerie des Alde«, 3. Ausg., Par. 1834); Marzi, Una questione libraria fra i Giunti ed Aldo Manuzio il Vecchio (Mail. 1896).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 7. Leipzig 1907, S. 873.
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