Gleditschĭa

[17] Gleditschĭa L., Gattung der Leguminosen, schöne Bäume, am Stamm und an den Zweigen oft mit zu starken einfachen oder verzweigten Dornen umgewandelten Adventivsprossen, mit einfach oder doppelt (an demselben Baum) gefiederten, kleinen oder mittelgroßen Blättchen, kleinen grünlichen oder weißlichen Blüten in achselständigen oder seitlichen, einfachen oder rispig angeordneten Trauben und großen, eiförmigen oder verlängerten, geraden, flach zusammengedrückten, lederartigen oder fast fleischigen Hülsen, die bisweilen mit Fruchtbrei gefüllt sind. Elf im gemäßigten oder subtropischen Asien, Afrika und in Nordamerika heimische Arten. G. triacanthos L (Zuckerschotenbaum, Schotendorn), in Nordamerika, besonders auf der Westseite, mit einfach gefiederten, 16–18 cm langen Blättern, braunroten, am obern Teil des Stammes bisweilen dicht gedrängt stehenden, verästelten, bis 12 cm langen Dornen und oft 30 cm langen, lederartigen braunen Hülsen, wird bei uns in mehreren Varietäten und namentlich in Südeuropa vielfach angepflanzt und häufig Christusakazie genannt, weil man seine Dornen für das Material zu Christi Dornenkrone hält. Das Holz wird vom Drechsler, Tischler etc. verarbeitet. Die Samenhülsen dienen in Amerika als Viehfutter und geben wegen des Zuckergehaltes des Markes einen Met. Die Dornen gebrauchen einige amerikanische Völker zu Pfeilen. Auch G. inermis Mill., mit kleinern Dornen und einsamigen Hülsen, aus den südlichern Staaten Nordamerikas, sowie G. sinensis Lam. (G. horrida Willd.), mit besonders in der Jugend doppeltgefiederten Blättern, sehr starken, verästelten Dornen, aufrechter, dicker, mit Mark gefüllter Hülfe, aus China und der Mongolei, werden bei uns kultiviert. G. amorphoides Taub., mit starken, 40 cm langen, vielfach verzweigten Dornen, bildet in Argentinien ausgedehnte, wegen der Dornen schwer passierbare Wälder, liefert Nutzholz; die Rinde wird wie Seife benutzt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig 1907, S. 17.
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