Grammatischer Wechsel

[217] Grammatischer Wechsel ist eine Eigentümlichkeit der deutschen Sprache und der germanischen Sprachen überhaupt, wonach im Auslaut einer und derselben Wurzel gewisse Konsonanten miteinander wechseln, so h und g in ziehen – zog, d und t in schneiden – schnitten, f und b in HaferHaber, s und r in erkiesen – erkoren. Diese Erscheinung reicht in die frühesten Zeiten der germanischen Sprachen zurück und steht im Zusammenhang mit Verschiedenheiten in der Betonung einzelner Formen oder Wörter. Das Gesetz, nach dem er sich ausgebildet hat, heißt nach seinem Entdecker das Vernersche Gesetz.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig 1907, S. 217.
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