Gynatresīen

[567] Gynatresīen (griech.), die im weiblichen Genitalkanal vorkommenden angebornen oder erworbenen Verschlüsse. Man unterscheidet: Verschluß der Schamspalte (vulvare Atresie), Verschluß der Hymenalöffnung (hymenale Atresie), Verschluß der Scheide (vaginale Atresie), Verschluß des Gebärmutterhalses (cervikale Atresie). Die G. machen bei Kindern keine Beschwerden; sie werden in der Regel erst bemerkt, wenn durch Zurückhaltung des Menstrualblutes ziehende Schmerzen bei jungen, in das geschlechtsreife Alter eintretenden Mädchen sich bemerkbar machen. Die Behinderung des Sekretabflusses führt zur Ansammlung[567] des Sekrets in den oberhalb der Atresie gelegenen Abschnitten des Genitalkanals und dadurch zu einer Erweiterung dieser Teile. Vgl. Hämatokolpos, Hämatometra, Hydrometra, Hämatosalpinx.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig 1907, S. 567-568.
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