[502] Holzdraht, dünne, drahtähnliche Stäbchen, aus Holz mit einem Hobeleisen hergestellt, dessen schmales Eisen statt der Schneide trichterartige, an der engen Öffnung scharfkantige, unter der Hobelsohle liegende Röhrchen besitzt, wovon jedes, indem es mit jener engen Öffnung in das Holz eindringt, ein Stäbchen herausschneidet, dessen Querschnitt dem des Röhrchens gleicht. Man fertigt den H. aus leicht spaltendem, langfaserigem Holz von Nadelbäumen, aus Weiden-, Pappel-, Lindenholz und benutzt ihn namentlich zur Herstellung von Zündhölzern und zu Holzgeweben, indem man ihn mit Garn zusammenflechtet. Die Gewebe werden meist aber auf schmalen, kurzen Webstühlen hergestellt und hauptsächlich zu Tischdecken, Hüten, Ofenschirmen, Jalousien u. dgl. verarbeitet. Man fertigt auch Holzgewebe nur aus H., wobei die die Kette und den Einschlag bildenden Drähte kleine quadratische Öffnungen entstehen lassen (Siebplatten). Eine besondere Gattung sehr dünnen, fadenartigen Holzdrahtes kommt als Holzwolle (s. d.) in den Handel.