Jodōsoverbindungen

[263] Jodōsoverbindungen, chemische Verbindungen der aromatischen Reihe, welche die Jodosogruppe. JO enthalten. Jodosobenzol C6H5JO entsteht beim Behandeln von Phenyljodidchlorid C6H5JCl2, das aus Jodbenzol und Chlor erhalten wird, mit Natronlauge, ist amorph, gelblich, riecht eigentümlich, explodiert beim Erhitzen, bildet mit Säuren gut kristallisierende Salze und gibt bei Oxydation Jodobenzol C6H5.JO2, das in weißen Nadeln kristallisiert uno bei 230° explodiert. Ein Gemisch von Jodo- und Jodosobenzol gibt mit feuchtem Silberoxyd eine Jodoniumbase, das Diphenyljodoniumhydroxyd (C6H5)2JOH, in dem das J. eine ähnliche Stelle einnimmt wie der Stickstoff in den Ammoniumbasen. Die Salze dieser sind den Thalliumsalzen auffallend[263] ähnlich und giftig wie Blei- und Thalliumsalze und wirken wie die organischen Ammoniumsalze.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 263-264.
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