Kaninchenfelle

[561] Kaninchenfelle. Die Felle der wilden und zahmen Kaninchen werden naturell, meist aber gefärbt zu Futter, Muffen, Kragen etc., zur Imitation von Seal, Biber, Chinchilla und Hermelin verwendet. Die besten liefern Frankreich, dann Belgien, demnächst Deutschland, Neuseeland, Australien. Das Färben, Scheren und Rupfen der französischen und belgischen K. bildet einen bedeutenden Industriezweig. Die weißen Felle nennt man polnische Kanin, die chinchillaartigen Silberkanin, Felle mit unverkürztem Haar ohne Rücksicht auf die Farbe Spitzenkaum. K. werden auch wie Biberfelle behandelt, gerupft, hoch- und tiefgeschoren (s. Biberfelle). Die Felle der Angorakaninchen (Kaschmirkaninchen, Seidenhase) werden weniger zu Pelzwerk (Muffe) verarbeitet, meist wird das Haar für sich oder in Vermischung mit Wolle oder Baumwolle versponnen und verwebt. Im übrigen benutzt man die Haare der geringern Felle in der Hutmacherei.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 561.
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