Kannegießer, Karl Ludwig

[563] Kannegießer, Karl Ludwig, verdienter Übersetzer, geb. 9. Mai 1781 zu Wendemark in der Altmark, gest. 14. Sept. 1861 in Berlin, studierte in Halle Philologie, wurde 1814 Rektor am Gymnasium in Prenzlau, 1822 Direktor des Friedrichsgymnasiums in Breslau und lebte später als Privatgelehrter in Berlin. Als Dichter sowohl in seinen »Gedichten« (Bresl. 1824) als in seinen Dramen (»Schauspiele für die Jugend«, Berl. 1844–49, 12 Bdchn.) u. a. ohne höhere Bedeutung, erwarb er sich durch zahlreiche poetische Übersetzungen aus dem Italienischen, Provenzalischen, Englischen, Lateinischen etc. wohlverdienten Ruf. Wir nennen davon: »Beaumonts und Fletchers dramatische Werke« (Berl. 1808, 2 Bde.); Dantes »Göttliche Komödie« (Leipz. 1809–21; 5. Aufl., das. 1873) und »Lyrische Gedichte« (mit Witte, das. 1827; 2. Aufl. 1842); »Leopardis Gesänge« (das. 1837); »Heliand« (Berl. 1847) und »Gedichte der Troubadours« (Tübing. 1852, 2. Aufl. 1855).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 563.
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