Karatassos

[614] Karatassos, griech. Freiheitsheld, geb. 1766 in Dobra (Mazedonien), gest. 21. Jan. 1830 in Naupaktos, war 1790–1821 Armatol von Südmazedonien, trat im Frühjahr 1822 offen gegen die türkische Herrschaft auf und kämpfte in dem befestigten Nausa gegen die Übermacht, wobei sein Erstgeborner den Heldentod fand, die Gattin aber mit drei andern Kindern in Sklaverei geriet. K. mit zwei Söhnen schlug sich nach Missolunghi durch und kämpfte bis 1830 stets unbesiegt bei Peta, auf Euböa, Skiathos, bei Schoinolacka und Thermopylä. – Sein zweiter Sohn, Demetrius Tsiamis K., geb. 1798, gest. 1861 in Belgrad, war während der Freiheitskriege Genosse aller Kämpfe seines Vaters, dann erster Adjutant des Königs Otto, seit 1856 Statthalter von Argolis. Er kommandierte die Aufständischen 1841 und 1854 in Mazedonien und starb auf einer Rundreise zur Vorbereitung eines Aufstandes gegen die Türken. Sein und seines Vaters Leben beschrieb N. Philippides (Athen 1879).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 614.
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