Kirchenschriftsteller

[53] Kirchenschriftsteller (Scriptores ecclesiastici) nennt man im weitern Sinn alle Schriftsteller der ältern katholischen Kirche, im Unterschiede von den Kirchenvätern (s. d.) aber diejenigen Schriftsteller, deren Rechtgläubigkeit nicht in allen Punkten feststeht, wie Tertullian, Clemens von Alexandria, Origenes, Lactantius, Eusebios von Cäsarea, Rufinus, Cassianus und Theodoretus (s. diese Artikel). Mit der Kenntnis des Lebens und der Werke der K. beschäftigt sich die theologische Disziplin der Patrologie oder Patristik (s. d.). Von Gesamtausgaben der K. sind zu nennen die »Maxima Bibliotheca« (Lyon 1677, 27 Bde.), die »Bibliotheca veterum patrum« von A. Hallandi (Vened. 1765–81, 14 Bde.), der »Cursus Patrologiae« des Abbé Migne (s. d.; »Series Latina«, Par. 1844–64, 221 Bde.; »Series Graeca«, 1857–66, 162 Bde.), das von der Wiener Akademie herausgegebene »Corpus Scriptorum Ecclesiasticorum Latinorum« (bisher 45 Bde., Wien 1866–1904) und die von der Berliner Akademie herausgegebenen »Griechischen christlichen Schriftsteller der ersten drei Jahrhunderte« (bisher 12 Bde., Berl. 1897–1905).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 11. Leipzig 1907, S. 53.
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