Knauf

[168] Knauf (althochd. chnouf, Nebenform von Knopf), mittelalterliche Bezeichnung der romanischen Säulenkapitelle, insbes. der sogen. Würfelkapitelle (s. Abbildung), seltener der kapitellförmigen Tragsteine unter abgesetzten romanischen Wandsäulen. Die Grundform des Knaufs bildet die Vermittelung des parallelepipedischen Gewölbanfanges mit dem zylindrischen Säulenschaft und besteht aus dem Vermittelungskörper b nebst den beiden Trennungsgliedern a und c des letztern, bez. von dem Gewölbanfang und dem Säulenschaft.

Knauf (Würfelkapitell).
Knauf (Würfelkapitell).

Der Vermittelungskörper b entsteht aus der Durchdringung von Würfel und Halbkugel, wobei der erstere sich an die quadratische Trennungsplatte a, die letztere nach Wegfall eines dem Schaftdurchmesser entsprechenden Kugelabschnittes sich an den kreisförmigen Halsring c der Säule geometrisch genau anschließt. Hiernach sind d d die von den Seitenflächen jenes Würfels herrührenden senkrechten, unten durch Kreisbogen begrenzten Teile der Oberfläche des Vermittelungskörpers, während e den von der Halbkugel herrührenden, oben durch jene Kreisbogen, unten durch einen Kreis begrenzten Teil darstellt. Die Oberflächenteile a sind später häufig als etwas hervortretende Platten ausgebildet und diese sowie die Oberflächenteile e mit mehr oder minder reichen geometrischen, vegetabilischen und animalischen Ornamenten ausgestattet worden.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 11. Leipzig 1907, S. 168.
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