[171] Kniaźnin (spr. knjásnin), Franciszek Dyonizy, poln. Dichter, geb. 4. Okt. 1750 in Witebsk, gest. 26. Aug. 1807 in Końska Wola bei Puławy (Gouv. Lublin), trat 1764 in den Jesuitenorden, wurde Lehrer am Jesuitenkollegium in Warschau und nach Auflösung des Ordens Sekretär des Fürsten Adam Czartoryski. Er machte sich in Warschau 1770 zuerst durch seine Übersetzung des Horaz bekannt. Dann folgten mehrere Dramen, von denen einzelne, wie »Themistokles«, »Hektor«, »Die dreifache Heirat«, »Die spartanische Mutter« und die Oper »Die Zigeuner«, vielen Beifall fanden, ferner Idylle, Oden, Fabeln und lateinische Gedichte. K. ist als lyrischer Dichter bedeutend, doch wird er in seinen Oden oft schwülstig. 1796 verfiel er infolge des Untergangs Polens dem Wahnsinn. Eine Sammlung seiner Werke erschien Warschau 182829, 7 Bde. (neue Aufl., Leipz. 1835).