Kohlensaures Eisenoxydul

[239] Kohlensaures Eisenoxydul (Eisenoxydulkarbonat, Eisenkarbonat, Ferrokarbonat) FeCO4 findet sich als Spateisenstein, im Ton- und Kohleneisenstein, entsteht in farblosen mikroskopischen Rhomboedern bei längerm Erhitzen von Eisenvitriollösung mit Natriumbikarbonat auf 150° und wird aus Eisenvitriol- oder Eisenchlorürlösung durch kohlensaure Alkalien als farbloses, in Wasser unlösliches Pulver gefällt. Der Niederschlag oxydiert sich aber sehr schnell, selbst unter Wasser, und wird dabei erst grün, dann schwarz, zuletzt braun, indem er sich schließlich in Eisenhydroxyd verwandelt. Etwas haltbarer wird k. E. beim Vermischen mit Zucker, und eine solche Mischung wird arzneilich benutzt. Doppeltkohlensaures Eisenoxydul Fe(HCO3)2 findet sich gelöst in vielen Quellwässern, besonders in den Stahlwässern, zersetzt sich aber unter Verlust von Kohlensäure sehr leicht, und eisenhaltiges Quellwasser bildet daher an der Luft einen braunen Absatz von Eisenhydroxyd.

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Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 11. Leipzig 1907, S. 239.
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