Kollimātor

[269] Kollimātor (lat.), ein Fernrohrobjektiv, in dessen Brennebene ein beleuchtetes Objekt (Mire) aufgestellt ist. Durch das Objektiv werden die von dem Objekt kommenden Strahlen parallel gemacht, so daß es sich für einen Beobachter hinter der Linse in unendlicher Entfernung zu befinden scheint, somit deutlich gesehen wird durch ein Fernrohr, das auf sehr große Entfernung eingestellt ist. Auch das Objektiv dieses Fernrohrs selbst kann statt eines besondern Kollimators benutzt werden, indem man in dem Brennpunkt innerhalb des Tubus (Rohrs) eine Marke anbringt, die durch ein unter 45° gestelltes durchsichtiges Glasplättchen, das durch eine seitliche Öffnung der Röhre Licht erhält, beleuchtet wird (eventuell auch durch ein totalreflektierendes Prisma). Die von der Marke kommenden Strahlen treten parallel aus dem Fernrohrobjektiv heraus und werden nun von einer ebenen spiegelnden Fläche in das Fernrohr zurückgeworfen, so daß der Beobachter ein Bild der Marke sieht. Dasselbe fällt mit dieser zusammen, wenn die spiegelnde Fläche (z. B. eine Kristallfläche, Prismenfläche) genau senkrecht zur Fernrohrachse steht. Man benutzt diese sogen. Autokollimation zur Bestimmung von Kristallwinkeln, Brennweiten etc.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 11. Leipzig 1907, S. 269.
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