[34] Laet (spr. lāt), Johan Jakob de (mit dem Pseudonym Johan Alfried), fläm. Schriftsteller, geb. 13. Dez. 1815 in Antwerpen, gest. daselbst 22. April 1891, studierte in Löwen Medizin und machte 1839 sein Doktorexamen, gab aber die Praxis bald wieder auf, um in Brüssel ein flämisches Blatt: »Vlaemsch België«, zu gründen, in dem er für die Sprache und Rechte der Flamen eintrat. Als es 1845 einging, gründete er mit Vleeschhouwer in Antwerpen den »Roskam«, ein satirisches, gegen die Franzosenfreunde gerichtetes Blatt, übernahm 1849 die Redaktion des »Journal d'Anvers« und 1851 die der »Emancipation« in Brüssel, ward aber plötzlich des journalistischen und politischen Treibens überdrüssig und trat an die Spitze einer großen Bäckerei in Brüssel, später in Antwerpen, die er seitdem leitete. Auch als Mitglied der belgischen Abgeordnetenkammer ist L. seit 1863 als einer der eifrigsten Verfechter der flämischen Sache aufgetreten. Von seinen frühern belletristischen Schriften sind namentlich der auch wiederholt ins Deutsche übersetzte Roman »Het huis van Wesenbeke« (Antwerp. 1842), die Dorfgeschichte »Het lot« (das. 1846; deutsch: »Der Spieler«, Hannover 1847) und seine »Gedichten« (Antwerp. 1848, 2. Aufl. 1883) zu nennen. Im Auftrag der königlichen Akademie der bildenden Künste verfaßte er einen kritischen »Catalogue du Musée d'Anvers« (1849). Sein Leben beschrieb Aug. Snieders (Gent 1892).
Meyers-1905: De Laet