[224] Laternenträger (Leuchtzirpe, Fulgora L.). Gattung der Halbflügler aus der Familie der Leuchtzirpen (Fulgoridae), große, buntfarbige Bewohner der Tropen, deren Kopf mit großem, verschieden gestaltetem Stirnfortsatz versehen und auf der Unterseite dreikielig ist; die Fühler sind ganz kurz mit kugelrundem Endglied und seiner Borste, die Flügel lederartig. Von dem surinamischen L. (F. laternaria L.), 8 cm lang, mit dickem, blasig aufgetriebenem, zweibuckeligem Kopffortsatz, wurde von Grews (1685) und Sibylle Merian behauptet, daß er nachts leuchte, und davon hat die Familie den Namen erhalten. Er ist hell grünlichgelb, schwarz geädert und weiß gesprenkelt, auf den Hinterflügeln mit einem schwarzen Augenfleck, am Hinterleib mit reichlichen weißen Ausschwitzungen, findet sich mehrfach in Südamerika und wird von den Indianern für giftig gehalten. Der chinesische L. (F. candelaria L.), mit langem, dünnem, kegelförmigen Kopffortsatz, der nach J. Smith besonders beim Weibchen helles blaues Licht ausstrahlen soll, ist am Körper mennigrot, etwas dunkler auf den schwarz bespitzten Hinterflügeln, spangrün mit gelben Zeichnungen auf den Vorderflügeln. Er findet sich in Ostindien und China. Eine kleine, 10 mm lange, grüne Art, mit durchsichtig grün geäderten Flügeln und kegelförmigem Kopffortsatz (Pseudophana europaea L., s. Tafel »Halbflügler«, Fig. 12), lebt in Südeuropa, auch in Deutschland auf trocknen, besonders an Schafgarbe und Wucherblumen reichen Wiesen.