Leguane

[329] Leguane (Kammeidechsen, Iguanidae), Eidechsenfamilie aus der Gruppe der Dickzüngler (Crassilingues), Vertreter der Agamen in der Neuen Welt, etwa 300 Arten mit fünfzehigen, kräftigen Beinen, langem Schwanz und an der Innenseite der Kiefer befestigten, pleurodonten Zähnen. Man unterscheidet Baumleguane (Dendrobatae) und Erdleguane (Humivagae). Die Gattung Leguan (Baumleguan, Baumagame, Iguana Laur) umfaßt Tiere mit gestrecktem, seitlich zusammengedrücktem Leib, großem, vierseitigem Kopf, kurzem Hals, sehr langzehigen Füßen, sehr langem, oft mit dornigen Wirtelschuppen besetztem Schwanz, großem Kehlsack mit Stachelkamm, langem Rückenkamm, höckerigen und gekielten Kopfschildern und schwach gekielten Schuppen an den Seiten des Leibes. Der gemeine L. (Iguana tuberculata Laur., s. Tafel »Eidechsen II«, Fig. 1), 1,5 m lang, blattgrün, an mehreren Stellen in Blau, Dunkelgrün, Braun übergehend, auf der Unterseite und an den Beinen gestreift, am Schwanz geringelt, lebt in Brasilien, Mittelamerika und auf den Antillen, meist auf Bäumen, am Wasser, schwimmt sehr gut, nährt sich von Insekten, frißt aber auch Pflanzenstoffe, setzt sich, in die Enge getrieben, mutig zur Wehr und zeigt sich boshaft und tückisch. Das Weibchen legt weiße Eier von der Größe der Taubeneier in den Sand, und oft findet man in den Bruthöhlen sehr zahlreiche Eier, die von mehreren Tieren herstammen. Man jagt diese und andre Arten wegen ihres sehr zarten Fleisches, auch werden die Eier gern gegessen. Man hält sie auch in Gärten und Häusern, wo sie lästige Insekten fangen.

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Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 329.
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