Lobanow-Rostowski

[641] Lobanow-Rostowski, Alexei Borissowitsch, Fürst, russ. Staatsmann, geb. 30. Dez. 1825, gest. 30. Aug. 1896 auf der Reise von Wien nach Kiew, aus einer der ältesten russischen Fürstenfamilien, besuchte das Petersburger Alexander-Lyzeum, trat 1844 in das Auswärtige Ministerium, ward 1850 Sekretär bei der Gesandtschaft in Berlin, 1856 Rat bei der in Konstantinopel und 1859–63 Gesandter daselbst. Da er die Frau eines französischen Gesandtschaftssekretärs entführte, so mußte er seinen Abschied nehmen. Er lebte bis zum Tode seiner Geliebten (1866) in Nizza, kehrte dann nach Rußland zurück, ward 1867 Gouverneur von Orel, 1868 Gehilfe des Ministers des Innern, 1878 Botschafter in Konstantinopel, 1879 in London und 1882 in Wien. Nach dem Tode von Giers 1895 ward er zum Reichskanzler und Staatssekretär des Auswärtigen ernannt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 641.
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