[750] Löwenberg, Kreisstadt im preuß. Regbez. Liegnitz, am Bober, Knotenpunkt der Staatsbahnlinien Goldberg-Greiffenberg und L.-Siegersdorf, 202 m ü. M., hat eine evangelische und 2 kath. Kirchen, darunter eine große, zwischen 1233 und 1238 eingeweihte, jetzt restaurierte Kirche, Synagoge, ein großes Rathaus, Denkmäler für Kaiser Friedrich III. und Blücher, ein hübsches Kriegerdenkmal, Realschule, Lehrerinnenseminar, Rettungshaus, 2 Krankenhäuser (eins davon im Gebäude der 1810 aufgehobenen Malteser-Kommende), Amtsgericht, Oberförsterei, Holzschleiferei, Wollspinnerei, Malz- u. Schamottefabrikation, Müllerei, Bierbrauerei, Sandsteinbrüche und (1900) 5293 meist evang. Einwohner. Im nahen Dorfe Neuland bedeutende Gipsbrüche. L. erhielt 1217 deutsches Stadtrecht. 1627 hatte es unter kaiserlicher Einquartierung und Zwangsbekehrung zu leiden. Heftige Kämpfe bei L. und in der Umgegend 1813: 19. Aug. siegten bei Plagwitz und bei Siebeneichen (oberhalb L. am Bober) Preußen und Russen; 21. Aug. drängte Napoleon bei Plagwitz die schlesische Armee zurück; 29. Aug. ergab sich hier nach der Schlacht an der Katzbach die französische Division Puthod. Vgl. Wesemann, Urkunden der Stadt L. (Programm, Löwenb. 1885 u. 1887). Etwa 6 km nordwärts von L. liegen Dorf und Rittergut Hohlstein mit Schloß (jetzt im Besitz des Fürsten von Hohenzollern) und schönem Park.