Lussy

[867] Lussy, Mathis, Musikschriftsteller, geb. 8. April 1828 zu Stans in der Schweiz, erhielt seine erste musikalische Ausbildung durch den dortigen Organisten Businger und später auf dem Seminar zu St. Urban; 1847 kam er nach Paris, um Medizin zu studieren, ging aber bald ganz zur Musik über und wurde in der Folge ein geschätzter Lehrer. Seine Hauptschrift ist der »Traité de l'expression musicale« (1873, 7. Aufl. 1897; deutsch von F. Vogt, Leipz. 1886), ein an geistvollem Detail reicher Versuch einer Theorie des musikalischen Vortrags; inhaltlich demselben verwandt ist »L'anacrouse dans la musique moderne« (1903). Außerdem gab er heraus eine »Histoire de la notation musicale« (mit Ernest David, 1882, von der Akademie preisgekrönt, aber wertlos), »Le rythme musical« (Abdruck eines Kapitels des »Traité«, 1883, 3. erweiterte Aufl. 1897) und »Exercices de mécanisme à composer, à écrire et à exécuter« (1863).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 867.
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