Lykisch

[897] Lykisch, die Sprache des alten Lykien im westlichen Kleinasien. Man hat dort neuerdings eine ziemlich beträchtliche Anzahl von Inschriften in dieser längst ausgestorbenen Sprache entdeckt, die in einem dem griechischen verwandten Alphabet abgefaßt sind (hrsg. von M. Schmidt, The Lycian inscriptions, Lond. 1869, und von E. Kalinka, »Tituli-Asiae Minoris«, Bd. 1, Wien 1901). Obwohl man sie lesen kann und sie gerade in den letzten Jahren viel auch von bedeutenden Forschern untersucht worden ist, so ist doch ihre Übersetzung noch keineswegs in weiterm Umfang gelungen. Manche erklären die Sprache für eine indogermanische, während andre mit ihrem Urteil über die Verwandtschaftsverhältnisse noch zurückhalten. Vgl. M. Schmidt, Neue lykische Studien (Jena 1869); Deecke, Lykische Studien (im 12. und 13. Bd. der »Beiträge zur Kunde der indogermanischen Sprachen«, Götting. 1887 f.); Bugge, Lykische Studien (1. Heft, Christiania 1897); Torp, Lykische Beiträge (das. 1898 bis 1901, 5 Hefte); V. Thomsen, Etudes lyciennes (Heft 1, Kopenh. 1899); K. F. Johansson, Lykyska inskrifter (in der »Nordisk Tidskrift«, 1901, S. 639 ff.).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 897.
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