[6] Lythrazeen (Weideriche), dikotýle Familie aus der Ordnung der Myrtifloren, Kräuter und Holzpflanzen mit meist gegen- oder quirlständigen Blättern und regelmäßigen, seltener zygomorphen, meist zwitterigen, perigynen Blüten (s. Abbildung). Der Kelch hat eine klappige Knospenlage und zeigt häufig Kommissuralzähne. Die meist rot oder weiß, selten gelb gefärbten Blumenblätter entspringen im Kelchschlund und sind nicht selten geknittert, in einigen Fällen fehlen sie. Die dem Kelch eingefügten Staubgefäße bilden in der Regel zwei Kreise, von denen der eine tiefer angeheftet ist als der andre.
Der stets freie Fruchtknoten trägt einen einfachen Griffel und enthält meist 26 zwei- bis vieleiige Fächer. In den Zahlenverhältnissen der Blüte wechseln die Gattungen und Arten vielfach: es kommen alle Zahlen zwischen 3 und 16 vor, überwiegend sind sechszählige Blüten; im Andrözeum kann Vermehrung durch Spaltung und auch Unterdrückung stattfinden. Die Fruchtblätter wechseln von 16 und stehen bald episepal, bald epipetal. Die Scheidewände des Fruchtknotens erscheinen oft über der niedrigen Placenta durchbrochen. Die Frucht ist eine meist vom Kelch eingeschlossene, 26fächerige Kapsel, die fachspaltig oder auch rings umschnitten aufspringt oder unregelmäßig platzt. Die zahlreichen eckigen oder abgeplatteten, bisweilen berandeten oder geflügelten Samen haben eine krustige Schale, kein Nährgewebe und einen geraden Keimling mit fast kreisrunden Kotyledonen und kurzen Würzelchen. Die L. umfassen ungefähr 250 zum großen Teil amerikanische Arten und finden sich vorzugsweise in den Tropen, minder zahlreich in den gemäßigten Zonen.