[446] Mätzner, Eduard, Philolog, besonders der neuern Sprachen, geb. 25. Mai 1805 in Rostock, gest. 13. Juli 1892 in Steglitz bei Berlin, studierte in Rostock und Greifswald Theologie, später in Heidelberg Philologie, wirkte von 1830 an als Gymnasiallehrer in Berlin und Bromberg und übernahm 1838 die Direktion der Luisenschule in Berlin, welche Stelle er bis kurz vor seinem Tode bekleidete. Auf dem Gebiete des klassischen Altertums veröffentlichte er: »De Jove Homeri« (Hallische Dissertation, Berl. 1834), Ausgaben des Lykurg (das. 1836), des Antiphon (das. 1838) und Dinarchos (das. 1842) u. a. Sodann wandte er sich, wohl vorgebildet durch das Studium der vergleichenden Sprachwissenschaft, der Erforschung des Französischen und Englischen zu und gab heraus: eine »Syntax der neufranzösischen Sprache« (Berl. 1843 bis 1845, 2 Bde.); »La nobla leyczon«, mit Einleitung, Übersetzung und Anmerkungen (das. 1845); »Altfranzösische Lieder, mit Bezugnahme auf die provenzalische, altitalienische und mittelhochdeutsche Liederdichtung« (das. 1853); »Französische Grammatik mit besonderer Berücksichtigung des Lateinischen« (das. 1856, 3. Aufl. 1884); eine vorzügliche »Englische Grammatik« (das. 186065; 3. Aufl. 188085, 3 Bde.), in der das Altenglische zur geschichtlichen Erklärung der modernen Wort- und Satzformen des Neuenglischen vielfach herangezogen ist; endlich »Altenglische Sprachproben«, d. h. eine Auswahl von mittelenglischen Texten (1. Teil, das. 186769) mit reichem Kommentar, gefolgt von einem leider noch unvollendeten Wörterbuch (2. Teil, 1872 ff.), das, soweit es geht (bis M), den mittelenglischen Wortschatz am reichhaltigsten und sachkundigsten verzeichnet. Vgl. den Nekrolog in den »Englischen Studien« (Bd. 17, S. 464471, Leipz. 1893).