Mirchond

[891] Mirchond, Mohammed bin Châwendschâh, pers. Geschichtschreiber, geb. 1433, machte sich berühmt durch das große Geschichtswerk »Rauzat-ussafâ« (»Lustgarten der Lauterkeit«, lithographisch, Teheran 1853–57, 2 Bde.; Bombay 1854), aus dem einzeln herausgegeben und übersetzt worden sind: die Geschichte der Samaniden (von Wilken, Götting. 1808; von Defrémery, Par. 1845), die Geschichte der Ghasnawiden (von Wilken, Berl. 1832), die Geschichte der Bujiden (von Wilken, das. 1835), die Geschichte der Sasaniden (nur franz., von de Sacy, Par. 1793), die Geschichte der Seldschuken (von Vullers, Gießen 1837), die Geschichte der ältesten Zeit bis auf Ali (engl. von Rehatsek, Lond. 1891–94, 5 Bde.; aus dem Englischen ins Französische übersetzt von E. Lamairesse, Par. 1894) etc. – Mirchonds Sohn Chondemîr, der noch bei Lebzeiten seines Vaters (um 1495) aus dessen großem Werk einen Auszug: »Quintessenz der Nachrichten«, machte, hat selbst ebenfalls eine Weltgeschichte veröffentlicht: »Habîb-ussijar« (verfaßt von 1521 an), aus der Dorn die Geschichte Tabaristans persisch und deutsch herausgegeben hat (Petersb. 1850).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 891.
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