Mittelmeerfieber

[921] Mittelmeerfieber (Maltafieber), eine an den Küsten und auf den Inseln des Mittelländischen Meeres, aber auch an den untern Donauufern, am Roten Meer und im nördlichen Indien vorkommende, endemisch oder auch epidemisch auftretende, typhusähnliche Erkrankung. Sie unterscheidet sich vom Typhus namentlich durch längere Dauer, stark schwankendes Fieber, rheumatische Gelenkerkrankungen und Neuralgie und starke Schweißbildung. Verursacht wird sie durch einen kokkenförmigen Mikroorganismus, der durch die Luftwege oder mittels der Nahrung und des Trinkwassers durch den Darmkanal aufgenommen wird. Ungünstige hygienische Bedingungen, namentlich schmutzige Wohnungen, begünstigen den Ausbruch des Mittelmeerfiebers. Abgesehen von den erwähnten Unterschieden ist die Krankheit dem Typhus sehr ähnlich. Rückfälle sind sehr häufig. Die Sterblichkeit beträgt etwa 2 Proz. Die Behandlung muß sich gegen die einzelnen Symptome richten. Eine Serumbehandlung ist beim M. mit noch unsichern Erfolgen versucht worden. Vgl. Scheube, Die Krankheiten der warmen Länder (3. Aufl., Jena 1903).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 921.
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