Nazarēner [2]

[476] Nazarēner, Spottname für die Vertreter einer Richtung der neuern deutschen Malerei, die an die zwar durch Naivität anziehende, aber in der Formgebung wie in der Technik unentwickelte Darstellungsweise der Italiener des 14. und 15. Jahrh. (Giovanni da Fiesole, Perugino u.a.) an knüpfte. Hauptvertreter dieser Richtung waren: Overbeck, W. Schadow, Ph. Veit, Schnorr v. Carolsfeld u.a., die um 1812 in Rom die Genossenschaft der »Klosterbrüder von San Isidoro« bildeten (s. Malerei, S. 176). Schnorr und Schadow verließen später die Richtung, dafür traten Führich und Steinle hinzu. In der englichen Malerei entspricht den Nazarenern die Richtung der Präraffaeliten (s. d.).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 476.
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