Nierenfistel

[678] Nierenfistel (Nierenbeckenfistel), ein von der Niere, bez. dem Nierenbecken, nach außen in die Leu den- oder Leistengegend, oder nach innen in den Magen, einen Bronchus, in den Dünndarm oder Grimm darin führender, durch Durchbruch eines Eiterherdes, oder eines Echinococcussackes, einer Eyste etc. entstandener Gang. Eine in eines der genannten Organe führende N. gibt sich dadurch zu erkennen, daß sich eine vorhandene Nierengeschwulst plötzlich verkleinert, und daß sich in den Ausleerungen (Erbrochenes, Ausgehusstetes, mit dem Stuhle Entleertes) Harnbestandteile (Harnstoff, wohl auch Harngries etc.) finden.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 678.
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