Nummulīten

[839] Nummulīten (lat., Linsen- oder Münzsteine), ausgestorbene, besonders für gewisse Schichten der untern Tertiärformation charakteristische Foraminiferen (s. Rhizopoden), also zu den niedersten Tieren gehörig. Es sind Scheiben oder Linsen von 2–60 mm Durchmesser und geringer Dicke. Die kalkige Schale ist spiralig aufgewunden und durch schräge Querwände in viele Kammern geteilt, die durch seine Öffnungen miteinander in Verbindung stehen. Die älteste Kammer liegt im Mittelpunkte der Scheibe und ist kugelig (s. Tafel »Tertiärformation I«, Fig. 1 u. 2). Die N. bilden einen Hauptbestandteil des Nummulitenkalks, aus dem beispielsweise die ägyptischen Pyramiden errichtet sind, und helfen die großen Gebirgsmassen des Nummulitensystems zusammensetzen. Dieses verbreitet sich von den Pyrenäen aus durch die Alpen, Karpathen und den Kaukasus bis zum Himalaja und dem Altai und südlich vom Mittelmeer durch Ägypten, Algerien und Marokko hindurch; auch im Pariser und Londoner Becken ist es vertreten.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 839.
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