Perlgewebe

[595] Perlgewebe, Gewebe, in die bunte Glasperlen so eingewebt sind, daß jene das Ansehen der Perlenhandstickerei haben. Zur Erzeugung dient ein gewöhnlicher Webstuhl mit einem eigentümlichen Riedblatt (s. die Abbildung), bei dem die Zwischenräume der Riede oben und unten so viel erweitert sind, daß die Perlen durchschlüpfen können.

Riedblatt für Perlgewebe.
Riedblatt für Perlgewebe.

Letztere sind auf besondere Kettenfäden ausgezogen, die wie die andern Kettenfäden ins Ober- und Unterfach gehen. In dieser Lage werden die Perlen von Drahtbroschen durch die obern und untern Erweiterungen auf die vordere Seite des Riedblattes geschoben und dann durch Anschlagen dem Gewebe an der gewünschten Stelle einverleibt. Zur Auswahl der Perlen und zur Fachbildung der Perlkettenfäden dient eine Jacquardmaschine. Vgl. Fischer, Technologische Studien im sächsischen Erzgebirge (Leipz. 1878).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 595.
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