Persis

[618] Persis (einheimisch Pârsâ, jetzt Farsistan), im Altertum Landschaft in Asien, die zuerst auch Karmanien (Kirman) in sich begriff, das jedoch nach einer Empörung gegen Dareios zu einer steuerzahlenden Satrapie gemacht wurde. Dieses Stammland des Perserreichs, von Susiana, Medien, Karmanien und dem Persischen Meerbusen begrenzt, bestand aus drei Teilen: einem kahlen Hochland im N. mit der Stadt Persepolis, einer Zone paralleler, von SO. nach NW. streichender und bis 5000 m ansteigender Gebirge und einem schmalen, ebenen, heißen Küstenstrich. Dies Gebiet hatten Stämme zweier verschiedener Völkerfamilien inne: die nicht arischen nomadisierenden Daër, Sagartier, Marder und Dropiker; ferner die ansässigen Germanier, Panthialäer und Derusiäer nebst den drei obersten arischen Stämmen der Pasargaden, Maspier und Maraphier. Ältere Residenz war Pasargadä, die spätere Persepolis. Von dort aus breitete sich seit der Mitte des 6. Jahrh. v. Chr. die Herrschaft der Perser allmählich aus (s. Persien, S. 614 f.).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 618.
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