[802] Phimōse (Phimosis, griech., »Einschnürung«), angeborne oder erworbene Verengerung der Vorhaut, infolge deren sie nicht oder nur mit Mühe und unter Schmerzen über die Eichel zurückgezogen werden kann. Wenn bei angeborner P. die Öffnung der Vorhaut viel kleiner ist als die der Harnröhre, so kann sich durch zurückbleibenden, sich zersetzenden Harn die Vorhaut entzünden, verlängern und verhärten. Auch können sich steinige Anhäufungen von Harnsalzen zwischen Eichel und Vorhaut bilden (Präputialsteine). Eine nicht hochgradige P. wird selten vor der Geschlechtsreife berücksichtigt und erst Gegenstand ärztlicher Behandlung, wenn die Erektionen und der Beischlaf schmerzhaft werden. P. wird erworben bei Entzündung der Vorhaut, bedingt durch Reizungen aller Art, durch Tripper oder syphilitische Geschwüre, und kann zu den bedenklichsten Symptomen Veranlassung geben; die infolge der Entzündung anschwellende Eichel spannt die enge Vorhaut so an, daß Verschluß der zuführenden Gefäße in der Vorhaut eintritt, letztere stirbt ab, und durch Septichämie kann der Tod eintreten. Die Heilung ist in allen Fällen höhern Grades nur durch Spaltung oder vollständige Beschneidung zu erzielen.