Pigmentamaurose

[872] Pigmentamaurose, Erblindung infolge einer zuweilen angebornen, meist aber in den ersten Lebensjahren, selten später beginnenden bindegewebigen Entartung der Netzhautschichten und Bildung neuer Pigmentzellen. Dabei erfolgt Schwund der nervösen Elemente der Netzhaut und Verdickung der Gefäßwände auf Kosten ihrer innern Weite. Als erstes Anzeichen der P. tritt Nachtblindheit ein, d.h. bei abnehmender Beleuchtung nimmt die Sehkraft namentlich unter Verengerung des Gesichtsfeldes unverhältnismäßig schnell ab. Schließlich verengert sich auch das Gesichtsfeld bei Tage, und die zentrale Sehschärfe bei Tage sinkt mehr und mehr, bis endlich, oft erst nach 20–40 Jahren, vollständige Erblindung eintritt. Eine Behandlung ist selten von Erfolg.

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Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 872.
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