Puēbloindianer

[438] Puēbloindianer, Bewohner der sogen. Pueblos in Arizona, d. h. großer, aus Steinen oder Luftziegeln (adobes) erbauter mehrstöckiger, festungsartiger Bauten. Die einzelnen Stockwerke dieser teils im Tal, teils auf steilen Felsenplateaus erbauten Pueblos steigen von dem viereckigen oder kreisförmigen Innenraum terrassenförmig auf, bilden dagegen nach außen eine senkrechte Wand. Leitern ermöglichen den Zugang zu den obern Terrassen. Ähnlichen Charakter zeigen die verlassenen Cave dwellings oder Cliffhouses, Höhlenbauten in den senkrechten Uferwänden der Canons des Colorado, Gila und Rio Grande. Eine berühmte Ruinenstätte sind die Casas grandes im Tal des San Miguel im nördlichen Arizona, deren Erbauer wahrscheinlich die Pima (s. d.) waren. Außer ihnen gehören noch die Moqui (s. d.) zum sonorischen Zweig des uto-aztekischen Sprachstammes. Die übrigen P. zerfallen in drei Sprachstämme, den Kera-Sprachstamm mit den Pueblos von Kera oder Querez, Cochiti, Acoma u. a., den Tehua-Sprachstamm mit den Jemes, Tanos und Tehuas und die Zuni (s. d.). Die P. trieben schon zur Zeit der Entdeckung Ackerbau, bewässerten die Felder, hielten Hunde und Hühner als Haustiere und verarbeiteten Metalle zu Schmuckgegenständen. Die Frauen verfertigten Tonwaren und aus Rindenfasern und Gräsern Matten und Kleider. S. die Tafeln »Amerikanische Völker I«, Fig. 16, und »Indianische Kultur I«, Fig. 13 u. 18. Vgl. Gust. Nordenskjöld, The cliff-dwellers of the [438] Mesa Verde (Stockh. 1893); Beltrany Rozpide, Los Pueblos hispano-americanosen el siglo XX (Madr. 1904).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 438-439.
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