Radĭus, Anna

[559] Radĭus, Anna, unter dem Pseudonym Neera bekannte ital. Schriftstellerin, geborne Zuccari, wurde in Mailand geboren und begann frühzeitig zu schreiben. Sie veröffentlichte zuerst in Mailänder Blättern Novellen, darunter: »Perchè restai celibe«, »Marcello« etc. Ihren ersten größern Erfolg erzielte sie mit der Erzählung »Un romanzo« (Mail. 1876). Bald folgten: »Addio« (1877), »Vecchie catene« (1878), »Novelle gaie« (1879), »Un nido« (1880). Ferner die Novellensammlung »Iride« (1881), der Roman »Il castigo« (1881), »La freccia del Parto« (1883; deutsch, Messina 1894), »La Regaldina« (1884), »11 marito dell' amica« (1885), »Teresa« (1886), »Lydia« (1887), »L'indomani« (1890), »Senio« (1892), »Nel sogno« (1893), »Anima sola« (1894), »L'Amuleto« (1897), »La vecchia casa« (1900), »Le idee d'una donna« (1903) u. a. Die scharfe Beobachtungsgabe, die Rücksichtslosigkeit, mit der die Verfasserin in vielen ihrer Werke, die zum Teil auch in deutschen Übersetzungen erschienen sind, soziale Übelstände berührt, lassen auf alles eher als auf eine weibliche Feder schließen. Mit Mantegazza gab sie das »Dizionario d'igiene per le famiglie« (Mail. 1881) heraus. Vgl. ihre »Autobiografia« (Turin 1891) und Croce in der »Critica«, Bd. 3 (Neapel 1905).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 559.
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