[149] Rosenblüt, Beiname eines Nürnberger Dichters, der mit seinem eigentlichen Namen Hans Schnepperer hieß und 1444 als Büchsenmeister in Nürnberg urkundlich nachgewiesen ist. Seine datierbaren Gedichte reichen von 142760. Zeitweilig als höfischer Wappendichter tätig, hat er doch hauptsächlich die Gattungen der bürgerlichen Dichtung gepflegt, die lehrhafte, satirische panegyrische Reimrede (vgl. Klopf an), den historisch-politischen Spruch, das Priamel, Erzählungen und Schwänke in Versen und besonders auch das Fastnachtsspiel. Seine Dichtung ist voll origineller Anschauung, bilderreich, oft von derber Komik, die freilich auch argen Schmutz nicht scheut. Das poetisch Frischeste sind seine »Weingrüße« und »Weinsegen« (hrsg. von M. Haupt in den »Altdeutschen Blättern«, Bd. 1, Leipz. 1836). Eine Zusammenstellung sämtlicher Dichtungen Rosenblüts versuchte A. Keller in den »Fastnachtsspielen aus dem 15. Jahrhundert« (Stuttg., Literarischer Verein, 185358, 4 Bde.). Vgl. Michels, Studien über die ältesten deutschen Fastnachtsspiele (Straßb. 1896); Euling, Das Priamel bis Hans R. (Bresl. 1905).