Sabäismus

[357] Sabäismus (Sterndienst, Gestirnkult), Anbetung der Gestirne, eine Kultform, die sich besonders in Babylon und Assyrien, woselbst die Stufentempel Sternwarten waren, und dann bei den Sabäern (s. d.) Arabiens, auch in Syrien und Kleinasien ausbildete. Außer einigen Fixsternen verehrte man besonders die Planeten, denen man eine Einwirkung auf alles Irdische, auf Natur und Menschen, beilegte, so daß auch Magie, Wahrsagung und Talismane, die nach astrologischen Regeln gefertigt wurden, mit dem S. in Verbindung traten. Der Name S. ist als irreführend aus der modernen Religionsphilosophie verbannt, welche die scharfe Trennung dieser Kulte von denen andrer Naturwesen vermeidet. Vgl. Chwolsohn, Die Ssabier und der Ssabismus (Petersb. 1856, 2 Bde.); Chantepie de la Saussaye, Lehrbuch der Religionsgeschichte, Bd. 1 (Freib. i. Br. 1887); Hommel, Der Gestirndienst der alten Araber (Münch. 1901).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 357.
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