[407] Sackträger (Psyche Schrank). Gattung der Spinner (Bombycidae), Schmetterlinge, deren Männchen geflügelt, mit buschig gekämmten Fühlern, verkümmerter Rollzunge und Tastern und einem Sporenpaar an den Hinterschienen versehen sind, während die ungeflügelten Weibchen, oft ohne Beine und Fühler, einer Made gleichen. Die weichhäutigen Raupen haben nur Thoraxfüße und leben in selbstgesponnenen Säcken aus Blattstückchen, Baumrinde, Pflanzenstengeln (s. Tafel »Tierwohnungen II«, Fig. 4 u. 9), auch wohl aus Sandkörnchen (P. helix c. Sieb.), die von den Weibchen vieler Arten niemals verlassen werden. Zur Verpuppung befestigen die Raupen die vordere Mündung ihres Sackes an einen Baum, Zaun oder Stein. Der gemeine S. (Mohrenkopf, P. graminella Barkh.), Männchen 10 cm breit, braunschwarz, überwintert als gelbliche, grauschwarz punktierte Raupe, verpuppt sich im Juni und schlüpft vier Wachen später aus. Das Männchen befruchtet das augen-, fühler- und fußlose Weibchen, indem es seinen sehr streckbaren Hinterleib in den Sack des Weibchens, den dieses nie verläßt, einführt. Übrigens ist bei dieser Art auch Parthenogenesis beobachtet worden. Das Weibchen geht nach der Begattung in die Puppenhülse zurück und legt in dieser und in dem Sack seine Eier ab. Die jungen Räupchen spinnen alsbald einen Sack, bleiben aber noch lange beisammen.