Schimmelmann

[805] Schimmelmann, 1) Heinrich Karl, Graf von, dän. Staatsmann, geb. 13. Juli 1724 in Demmin (Pommern), gest. 15. Febr. 1782, erwarb in Dresden als Kaufmann, Pächter der kursächsischen Generalakzise und Lieferant Friedrichs d. Gr. im Siebenjährigen Krieg ein beträchtliches Vermögen. Seit 1759 Inhaber eines Hamburger Handlungshauses, trat er 1761 als Generalkommerzintendant in den Dienst Dänemarks, dessen Finanzen er seit 1764 (ausgenommen 1770–72) mit fast unumschränkter Gewalt leitete, und wurde 1762 in den Freiherren-, 1779 in den. Grafenstand erhoben. Er hinterließ ein großes Vermögen sowie Güterkomplexe in Holstein (Ahrensburg und Wandsbeck) und Jütland (Lindenborg).

2) Heinrich Ernst, Graf von, dän. Staatsmann, Sohn des vorigen, geb. 4. Dez. 1747 in Dresden, gest. 9. Febr. 1831 in Kopenhagen, trat 1773 in den dänischen Staatsdienst und war 1784–1813 Finanz- und Handelsminister, seit 1824 Minister des Auswärtigen. Ein begeisterter Verehrer der Kunst, Wissenschaft u. Literatur, zahlte er, mit Prinz Friedrich Christian von Augustenburg, 1791–94 Schiller jährlich 1000 Tlr. (3600 Mk.), die dem kranken Dichter die Genesung ermöglichten (vgl. Schiller, S. 798).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 805.
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