Schlauch [3]

[832] Schlauch, Lorenz, Kardinal und ungar. Politiker, geb. 27. März 1824 in Neu-Arad, gest. 10. Juli 1902 in Großwardein, widmete sich dem Kirchenrecht, wirkte als Seminarprofessor in Temesvár, dann als Pfarrer in Merczidorf und Domherr in Temesvár. Er erregte Aufmerksamkeit, als in Ungarn 1868 die Bewegung wegen der katholischen Autonomie entstand. 1873 wurde er Bischof von Szatmár und einige Jahre später Präsident der heiligen Ladislausgesellschaft; seine hervorragenden Reden hier wie im Magnatenhause stempelten ihn zu einem der Führer der ungarischen Bischöfe. Er war auch einer der Begründer der in nationaler Beziehung für Ungarn wichtigen »Kulturvereine«. 1887 wurde er zum Bischof von Großwardein ernannt, 1893 zum Kardinal. Bunyitay veröffentlichte in 3 Bänden (1890–93) seine Reden kirchlichen und kirchenpolitischen Inhalts; ferner[832] erschienen von ihm »Reden und Studien« (2. Aufl., Budapest 1899, 4 Bde.).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 832-833.
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