Schlitzaugen

[871] Schlitzaugen, schmale, schief von außen oben nach innen unten verlaufende Augenspalten, die meistens noch am innern Augenwinkel über dem Tränenwärzchen von einer Hautfalte verdeckt werden. S. sind eine charakteristische Eigentümlichkeit der Mongolen, im besondern der Chinesen und Japaner (doch nicht immer); sie kommen auch vor bei amerikanischen Stämmen, Hottentotten und selbst bei Angehörigen der kaukasischen Rasse, vorwiegend nur vorübergehend bei Kindern (nach Drews bei Münchener Knaben im 1. bis 6. Lebensmonat ausgeprägt in 4 Proz., Mädchen 7 Proz., nur angedeutet sogar in 33,1, resp. 32,6 Proz.). Diese Erscheinung beruht auf einer geringern Hautspannung, bedingt durch den Bau der Gesichtsknochen der mongolischen Rasse (eingedrückte Nasenwurzel, vorspringende Wangenbeine etc.). Die Augäpfel stehen hier geradeso wie beim Kaukasier, ihr Schiefstand ist nur ein scheinbarer.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 871.
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